Da Herzog Casimir, ein Förderer der Bildung, 1633 verstorben, setzte Herzog Ernst der Fromme von Gotha während der schlimmsten Jahre dessen übernommenes Erbe fort und brachte es mit einer erforderlichen Neuregelung des Kirch- und Schulwesens, das auch Knäblein und Mägdlein in den Dörfern nützlich unterrichtet werden sollen, mit Zufriedenheit zur Vollendung.
Im Jahre 1907 wurde dann jenes Schulhaus gebaut, welches so lange seinen Dienst getan hat, bis dann 1961 die neue Schule erbaut werden konnte. Früher wurde es mit der Schulpflicht nicht allzu ernst genommen, dafür gibt es Beweise, welche durch den in den Jahren 1672 - 1680 in Kraft getretenen Schulmethodus des öfteren gerügt wurden, erfolgte 1733 eine Consistorialverordnung, in welcher die Schulpflicht erneut festgelegt wurde. Selbst die Herren Pfarrer waren seitens der Hoheit angewiesen, auch von der Kanzel herab auf die Schulpflicht
hinzuweisen, bei Übertretung oder Nichtbefolgung dieselben zur Bestrafung anzuzeigen. Da trotz aller Hinweise Gestungshäuser Schulkinder im Jahre 1737 bis 1738 auch noch nach der Erntezeit bis zum Januar dem Schulbetrieb ferngeblieben waren, wurden deren Eltern nach Coburg befohlen und dort aufgeklärt, was sie bei weiteren Unterlassungen als Strafe zu erwarten hätten. Die
Eltern waren aber um recht geschickte Ausreden nicht verlegen. Ja es wurden besonders dem Schulmeister belastende Aussagen laut. Man beklagte sich u.a., daß die Kinder vom Lehrer all zu hart traktiert würden, so daß sie ganz dumm im Kopf würden. Ja, daß die Kinder wie von einem Unsinnigen geschlagen würden und der Lehrer möge doch. wenn die Kinder vier oder fünf Stunden gesessen hätten, diese, wenn ihnen eine Notdurft ankäme, doch wenigstens hinausgehen lassen. Ein Elternpaar bezog sich sogar auf die geographische Lage ihres Hauses, in dem sie das Fernbleiben ihrer Kinder vom Schulunterricht wie folgt begründeten: "Man könne doch seine Kinder nicht unter Lebensgefahr durch das Wasser laufen lassen."
Diese oder ähnliche Zustände sind in der heutigen Zeit nun Gott sei Dank behoben, ja man ist dazu übergegangen, auswärtige und entlegen wohnende Kinder mit Schulbussen zum Unterricht und wieder nach Hause zu bringen.
Tätige Lehrer in Gestungshausen
1592 | Adam Reuther |
1615-1642 | Silvester Pleyer |
1756-1793 | Heinrich Friedrich Leuthäußer |
(1791?) | Joh. Simon Eckardt |
(ohne) | Johann Förtsch |
(ohne) | Probst |
(ohne) | Sühlfleisch |
1852-1880 | Heinrich Weiß |
1861 | Heinrich Nic. Knauer (bereits 2klassig) |
1869-1898 | Jacob Herold |
1877-1881 | Heinrich Göhring |
1881-1890 | Hermann Keß |
1890-1892 | Eduard Bohl |
1892-1899 | Friedrich Habelitz |
1899-1905 | Gustav Engelhardt |
1906-1908 | Edm. Knoch |
1908-1910 | Emil Büttner |
1910-1913 | Otto Schilling |
1913-1915 | Alfred Rauschert |
1915-1916 | Emil Schelhorn |
im 1. WK. | Wächter, Gramß |
1918 | Förster |
1919-1925 | Berthold Weiß (1925-1927 in Neuses/Cbg.) |
1925-1927 | Albert Eichler |
1927-1928 | Hermann Hollandt, Franz Queck, Hans Dietrich |
1927-1945 | Berthold Weiß |
1929-1946 | Hermann Hollandt |
1945-1946 | nach Einzug der Amerikaner ruhte der Unterricht |
1946-1949 | Arthur Klemm |
ab 1946 | Werner Köhn, Rudi Bernreuther, Hartmut Stöhr, Adolf Hauck |
1950-1959 | Willibald Seidel |
1954-1973 | Günter Lojewsky (71-73 an versch. Schulen) |
1953-1961 | Erwin Schmidtlein |
19.07.1961 | Grundsteinlegung der neuen Schule |
25.10.1961 | Richtfest |
28.10.1962 | Fertigstellung der neuen Schule |
1961-1964 | Ursula Malzacher |
1963-1972 | Rosemarie Lojewsky (3klassig) |
1964-1970 | Herr Schubert |
1966: | Der I.Schulbus fährt; Schulverband Gestungshausen- Hassenberg; Steinach hat sich am Schulverband nicht beteiligt, Schulbus fährt durch |
1969-1972 | Elfriede Schubert (4klassig) |
31.08.1971 | Auflösung der eigenständigen Schule; Angliederung an Schule Sonnefeld |