Die Reformation in unserem Ort
Sie fällt in die Zeit, als das erste Gotteshaus seine Dienste tut. Bis zu dieser Zeit, 1529, waren die Gestungshäuser Katholiken. Der Landesherr bestimmte die Religion seiner Untertanen.
Die Stadt Coburg führte bereits im Jahre 1518 die Reformation ein. Die Landesherren sympathisierten mit der Lehre Luthers. Im Jahre 1530 hielt sich der Reformator auf der Veste Coburg auf.
Bereits 1523 wurde zu Coburg eine Ratsbehörde in geistigen Sachen eingesetzt. Im Jahre 1524 wurde dann die Coburgische neue Ordnung des Gottesdienstes und der Kirchen eingeführt. Abgeschafft wurden: Seelenmessen, das Anzünden der Kerzen und die 12 Meßpriester. Magister Balthasar Düring aus Königsberg in Franken kam als erster evangelischer Prediger und Superintendent nach Coburg. Sein Wirken vollbrachte die Einführung der Reformation in Coburg und im Coburger Land.
Ab dem Jahre 1525 wurde in unseren Kirchen in deutscher Sprache gepredigt, gebetet und gesungen (bisher war das in Latein). In diese Zeit fällt auch die Auflösung des Klosters Sonnefeld (1525/26). Es wurde evangelisch und an Coburg angegliedert.
Für Gestungshausen kam der Durchbruch erst im Jahre 1529. In den Jahren 1528/29 wurde eine kurfürstliche Kirchenvisitation auch für den Landkreis durchgeführt. Es sollte auch dort das Wort Gottes lauter und rein gepredigt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Umfang der Pfarrei neu festgelegt. Dabei kam die andere Hälfte Weickenbachs (westlich des Baches, bisher Fechheim) zu Gestungshausen. Der Pfarrer unserer Gemeinde wurde abgesetzt und ein Vikar nahm dafür seinen Dienst auf. Der Pfarrer war nicht vom Evangelium durchdrungen.
Später kamen zum Kirchspiel noch Leutendorf und Horb/Steinach. Ab 1830 ist der Umfang unserer Pfarrei gleich geblieben. 1950 erst bekam Hassenberg eine eigene Pfarrstelle genehmigt. Interessant ist auch noch die Tatsache, daß 1529 auch Weidhausen nach hier eingewiesen wurde, jedoch gegen Zahlung von 9 Pfennigen pro Haus.
Gestungshausen ist also ab 1529 protestantisch.
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