Gestungshausen - woher Dein Name ?
Wenn nicht alles täuscht, gab es einst zwei "Gestungshausen": Geisenhusen und Gestingshusen.
Zunächst zu Geisenhusen (Geysenhusen, Gaysenhusen):
von Schaumberg erwähnte es in seinen Regesten I als einen abgegangenen Ort im Landkreis Coburg (ohne Jahresangabe, aber mit Fragezeichen).
Gruner: "Das Schloß und Dorf hat die ehemalig adelige Familie von Geisenhusen, welche um das Jahr 1225 berühmt gewesen, in Besitz gehabt."
Höhn: "Die von Geisenhusen, welche um das Jahr 1225 schon florieret, davon noch der Flecken Geisenhusen."
Nun zu: "von Gestingshusen":
von Schaumberg erwähnte in seinen Regesten das Geschlecht derer von Gestingshusen (Geistingshausen, Geistingshusen). Ministerialen.
Faber: "1282 Heinrich von Gestungshausen übergibt den Zehnten der Schnei (1 Mühle und 2 Höflein der Nähe Frohnlachs) dem Kloster Sonnefeld"
Lorenz, Dr.: Gottfried von Gestungshausen verkauft Firmelsdorf an Graf Heinrich von Sonneberg. Dieser schenkt es dem Kloster Sonnefeld. 1263
1290, aus Schultes: Henricus (lateinische Form von Heinricht) de (von) Gestingshusen hat als Zeuge unterschrieben (de Gestingshusen, der Adlige). Verhandlung zwischen dem Marschall von Kunstadt-Eicha mit Kloster Langheim (15.04.1290)
1297, 17.12.: Heinrich von Lichtenfels, genannt von Gestungshausen, ein Lichtenfelser Bürger, stiftet den Zehnten der Schney.
1315: Dr. G. Voit die von Gestungshausen urkunden letztmalig in Lichtenfels (genannt von Gestingishusen)
Die beiden Geschlechter und die Ortsnamen:
Geisenhusen: Die Hassenberger Chronik schreibt: Haus oder Burg des Geiso oder Gesting. Nachdem Gesting klar bestimmt werden kann, ist wohl das Wort Geiso kaum von dort abzuleiten. Dies wäre der 1. Beweis meiner Theoire (2 aml Gest.). Geisenhusen als auch Geisos oder Gestingshusen (sprich: haus). (Theorie von Fischer)
Die wissentschaftliche Erklärung des Ortsnamens:
Geisenhusen kommt dort nicht vor. Riemann: "zugrunde liegt der PN (= Personenname) Gasto bzw. die patronymische Form Gesting, dazu Umlaut durch das "i" des Suffixes (Nachsilbe), das andeutet, daß ein Nachkomme oder Sippenangehöriger des Gasto der Ortsgründer war."
"Hausen" = bei den Häusern, denn es liegt "husen" vor (Dativ-Plural). Dem Plural entsprechend muß es sich von Anfang an um eine Gruppensiedlungsbezeichnung handeln (Gegensatz: Haus!).
Bohnenberger: Ältere Siedlung, jedoch stattliche Dörfer inguter Lage.
Ein weiterer "Beweis"für das Bestehen der 2 Gestungshausen könnte noch folgende Tatsache sein. Fragt man einen Gestungshäuser nach jemandem, der südlich des Daumensgrabens wohnt, so erhält man die Antwort: "Der wohnt draußen im "äußeren Dorf" (im äußeren Dohf)". (Äußeres Eck)
Es wurde sogar einst die Vermutung geäußert, daß die 2. Burg an der alten Bundesstraße 303 stand. Nach dem Dorfende, Richtung Weischau, biegt die Straße nach Südwesten ab (Richtung Dueblsteich). In der Abbiegung ist links ein Hang zu sehen. Hier soll die 2. Burg gestanden haben. Zählt man vielleicht diesen Hang noch zum Höhnberg? Rechts der Straße ist auch der Höhnberg (dös Hähla).
2. Vermutungsbestätigung (Theorie von Fischer):
Gasto (gesting) ist der Ältere. Sein Verwandter (Nachkomme) = Geiso (Geisenhusen). Hat der vielleicht in der Nähe seiner, den Verwandten gehörenden Güter, seine eigene Siedlung errichtet und sie mit einer Befestigungsanlage ausgestattet? (2. Burg, Herrensitz)
Gestingshusen wird früher erwähnt als Geisenhusen. Übrigens diese Siedlung lag nicht in Richtung Weischau, sondern Richtung Firmelsdorf.
Zeitliche Einordnung:
Geisenhusen Gestingshusen usw.
1107 Gesineshusen
1182 Geysenhusen1124 Gestingishusen
1225 (um) Geisenhusen1234 Gestingshuzen
1283 (um) Geisenhusen1288 Gestingeshausen
Andere Schreibweisen von Gestungshausen
Gestinshuzen, Geistingshausen, Geistingshusen, Gestingshusen, Gestingeshausen, Gestinashusen, Gestingeshusen
1485: Getinghusen, Gestingshussen
1500: Geistingeshusen, Getinghussen und ähnliche
Sicherlich sind diese Namen auf falsche Übertragung, Abschreibfehler zurückzuführen.
Welche Personen sind bekannt ?
Geisenhusen: Nur der Ortsname ist angegeben 1225 und 1283. Die von Geisenhusen, ehemalige adelige Familie.
Gestingshusen1263 Gottfried von Gestingshusen
1282 Henricus (Heinrich) von Gestingshusen
1297 Heinrich von Gestingshusen
1290 Henricus von Gestineshusen
1315 Ohne Namen, letzte Beurkundung
3. Vermutungsbestätigung:
Die Frage der 2. Burg auf dem Höhnberg wäre so erklärbar:
Der Name Geiso, der öfters auftritt, würde das Verwandschaftsverhältnis bestätigen. Die Zeitangaben für Geisenhusen würden dies auch bestätigen. Demnach wäre als die 1. Siedlung Gestingshusen und die zweite Geisenhusen gewesen.
Ehemalige Adlige:
Wildberg hat inunserer Gegend Güter erworben. Sicherlich vondenen von Gestingshusen. Dadurch war der Besitz des Geschlechts kleiner geworden und berechtigte nicht mehr zum Tragen des Adelstitels.
Welchen Besitz hatten die von Geisenhusen ?
Nichts bekannt, außer Höhberg.
Welchen Besitz hatten die von Gestingshusen ?
Sicherlich die gesamte predia. Wildberg mag sie erworben haben.
HöhenlagenWeinberg 452 m über dem Meeresspiegel
Kostberg449 m über dem Meeresspiegel
Hall426 m über dem Meeresspiegel
Gubel410 m über dem Meeresspiegel
Höhnberg360 m über dem Meeresspiegel
Großer Teich321 m über dem Meeresspiegel
Zurück zur Chronik-Übersicht bitte ...hier klicken !